Willkommen bei giessen postkolonial!

Die Kolonialzeit wird oftmals als ein abgeschlossenes Problem der Vergangenheit betrachtet und vor allem Deutschland wird selten damit in Verbindung gebracht. Diese Geschichtsvergessenheit führt oft dazu, dass heutige gesellschaftliche Probleme nicht bei ihrer Wurzel verstanden und gepackt werden. Wir zeigen im Giessener Stadtraum, wie wichtig es ist, koloniale Vergangenheit aufzuarbeiten und postkoloniale Verantwortung zu übernehmen. Auch in Gießen gab und gibt es immer noch Orte, die mit der deutschen Kolonialzeit in Verbindung stehen: die sogenannten „Liebig Bilder“, Kulturgüter aus ehemals deutschen Kolonien im Museum und Kolonialwarenläden sind nur wenige Beispiele dafür.

giessen postkolonial“ beschäftigt sich mit diesem kolonialen Erbe der Stadt. Wie können wir die Entwicklung von ungleichem globalen Handel hier im Lokalen ablesen? Warum liegt das kulturelle Erbe von anderen Regionen im Giessener Museumsdepot? Was sagen uns Giessener Sammelbilder darüber, wie sich die Denkwelten des Kolonialismus auf heute übertragen?

Diesen und vielen weiteren Fragen widmen wir uns mit euch in einem Stadtrundgang, in dem wir gemeinsam die Geschichte der Gegenwart erkunden. Der Rundgang soll zeigen, wie die eigene Lebensrealität mit postkolonialen Verhältnissen verbunden ist und schließlich zur Kritik ermutigen, um die Frage nach dem wie unseres Zusammenlebens angesichts wachsender globaler Krisen wieder mehr in den Fokus zu rücken.